Fake News – Was steckt dahinter?

Martin Luther sagte: „Die Lüge ist wie ein Schneeball, je länger man Ihn wälzt, desto größer wird er“.[5] Hört man eine Lüge häufig und immerzu, so glauben viele, dass es der Wahrheit entspricht. Wie kann man Wahrheit und Desinformationen unterscheiden? Ein schwieriges Unterfangen. Besonders Kinder können den Unterschied nur schwierig erkennen.

Immer wieder wird in den Medien der Begriff „fake news“ verwendet. Selbst der ehemalige US-Präsident Trump gebrauchte den Begriff inflationär. Was verbirgt sich dahinter?

Vorweg, wir finden den Begriff nicht immer brauchbar, denn „fake news“ sollen unsere Meinungen lenken und allzu oft wird nicht eine falsche Nachricht veröffentlicht, sondern eine Halbwahrheit, die zu gewissen Teilen der Wahrheit entspricht. Fakten und Zahlen werden in einer Form dargestellt, die uns beeinflussen sollen, wobei die Zahlen unter Umständen stimmen, aber aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Aus unserer Sicht ist deshalb der Begriff „Desinformation“ zutreffender. Er trifft die Handlungen und Zielsetzungen besser im Gegensatz zu „fake news“.

Desinformation ist die Verbreitung von Falschinformationen mit dem Ziel, die öffentliche Meinung, Gruppen oder Einzelpersonen im Sinne politischer oder wirtschaftlicher Interessen zu beeinflussen. Die dazu übermittelte Information ist nicht nur nach objektiven Maßstäben unwahr, sondern wird vom Urheber bewusst zum Zweck der Täuschung in die Welt gesetzt. Die Desinformation kann etwa über Massenmedien verbreitet werden, wobei man auch von Medienmanipulation spricht. Die Desinformation ist entweder direkte Lüge oder besteht indirekt aus subtiler Unterdrückung, Verschweigen oder Ablenken von überprüften Fakten oder indem falsche Meinungen impliziert werden [1].

Als Massenmedium zählen heute ebenso die sozialen Netzwerke, wie beispielsweise Twitter, Facebook, YouTube und Instagram. Es sind nicht mehr nalleine die klassischen Printmedien, Radio oder TV-Sender.

Wir konsumieren täglich so viele Informationen, dass wir den Wahrheitsgehalt der Inhalte nicht mehr prüfen. Beispielsweise beschleunigt YouTube das Thema, in dem der Internetdienstleister gesucht Themen filtern und entsprechenden zensiert anbietet. Sieht am sich ein Video an, so erscheint ein scheinbar passendes Video als Vorschlag. Man bekommt den Eindruck, dass es doch stimmen muss, wenn es angebliche so viele Videos zu einem Thema gibt. Eine perfekte Desinformation.

Bitte denken Sie immer daran: Suchmaschinen filtern und präsentiert Suchergebnisse, die Sie sehen sollen. Geprägt von Ihrem Verhalten, Ihrem Internetprofil und der Werbeindustrie.

Hinzukommt, dass jeder im Internet alles veröffentlichen kann. Ob es dann zensiert, verbannt oder gelöscht wird, hängt stark vom Provider ab. Auf selbst betriebenen Webseiten können nur die rechtsstaatlichen Organe die finale Löschung erwirken. Bis es aber zu einer Löschung kommt, steht die Information im Internet.

Bedauerlicherweise hören wir immer häufiger, dass die Konsumenten glauben, was Ihnen YouTube, Instagram und Twitter präsentieren. Bereits früher sagte man schon: „Ich habe es im Fernsehen gesehen, dann muss es wahr sein“.

Aber auch Regierungen nutzen Desinformationen gezielt, um die Bevölkerung zu manipulieren. China hat gelernt, dass Zensur kein gutes Mittel ist. Durch Zensur erweckt man Neugierde im Volk, was zensiert wurde. China lernte aus den Fehlern und veröffentlicht das Thema mit gewissen Halbwahrheiten und entsprechenden Darstellungen. Gezielte Desinformation. Der Vorwurf man würde zensieren ist somit aus dem Weg geräumt. Man bekommt über die Suchmaschinen gezielt und gelenkt eine andere Sichtweise auf das Thema. Es muss zur allgemeinen Propaganda passen.

Ein weiteres Beispiel für eine staatliche Desinformation ist die 1986 von der Sowjetunion zunächst verbreitete Aussage über die angebliche Harmlosigkeit des Reaktorunglückes von Tschernobyl. Weitere Beispiele sind die angebliche Ermordung von Babys durch irakische Soldaten im Golfkrieg von 1991, die weltweite Empörung hervorrief, aber später als bewusste Lüge einer PR-Agentur entlarvt wurde, sowie im selben Zusammenhang gefälschte Dokumente über irakische Massenvernichtungswaffen, die dem UN-Sicherheitsrat zur Begründung des amerikanischen Angriffs vorgelegt wurden [2]. Ein weiteres Beispiel ist der sogenannte Hufeisenplan, der zur Rechtfertigung des Kosovokriegs diente [3] – deutsche Desinformationspolitik.

2016 wurde im Internet ein angebliches Zitat von Renate Künast veröffentlicht. Sie habe der Süddeutschen Zeitung angeblich in einem Interview erzählt: „der traumatisierte Junge[sic] Flüchtling hat zwar getötet man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen.” Als Quelle wurde die Süddeutsche Zeitung (SZ) genannt. Wenn man bei der SZ nachfragt, dann ist dieser Satz in keinem Interview zwischen Frau Künast und dem Verlag genannt worden. [4]

Es sind aber nicht nur Texte, die unsere Meinung beeinflussen sollen. Vielfach wird mit Bildern gearbeitet. Bildbearbeitung ist heute ein Kinderspiel. Semiprofessionelle Tools kosten heute weniger als 100 Euro am Markt. Pixel lassen sie schnell verändern. Die Erkennung eines guten „Fakebilds“ ist für den Laien schwierig.

Wer glaubt, dass Wikipedia eine durchweg gute Quelle ist, der liegt falsch. Beinahe jeder kann Autor werden und irgendwelche Dinge behaupte und Artikel veröffentlichen. Vorteilhaft bei Wikipedia ist, dass es ein Redaktionsteam gibt, welches Inhalte prüfen. In der stillen Hoffnung, dass Sie alle Desinformationen finden. Prüfen Sie aber auch dort die Quellen und Informationen.

Ebenfalls im Bereich des digitalen Nachlasses gibt es bewusste und unbewusste Desinformationen. So wird immer wieder behaupte, dass eine allgemeine Vorsorgevollmacht ausreiche, um den digitalen Nachlass länderübergreifend ganzheitlich zu regeln.

Wir mussten die leidliche Erfahrung machen, dass solche Vollmachten bei ausländischen Providern und Zahlungsanbietern abgewiesen werden. Es fehle an der schriftlichen Konkretisierung der Handlung in den Vollmachten, wie uns einige Provider mitteilten.

So bleibt uns am Ende zu sagen: Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.[6].

Quellen:

[1] Brandon Michael Henry, Giuseppe Lippi et al.: Was ist Desinformation? Betrachtungen aus sechs wissenschaftlichen Perspektiven. (medienanstalt-nrw.de [PDF]).

[2] Brutkastenlüge – Wikipedia

[3] Thomas Speckmann: Für Erdgas darf’s auch Blut sein. Die Zeit, 20. November 2003, Nr.48

[4] Das Künast Zitat: eine Fake-News! (mimikama.at)

[5] 1983: Euch stossen, dass es krachen soll, Seite 64, Buchverlag Der Morgen,

[6] Mark Twain – 2002: Satire und Nationalsozialismus, ISBN 9783638129527, Seite 1, GRIN Verlag,

Post by Digitales Erbe

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