Kaspersky-Verbot in den USA

Amerika hat jetzt die Software von Kaspersky verboten. Seit einem Jahrzehnt sensibilisieren wir unsere Zuhörer bei Vorträgen immer auf dieses Thema.

Die Antiviren-Software aus Russland soll eigentlich vor gefälschten E-Mails und Hackerangriffen schützen. Doch die US-Regierung hat sie nun verboten. Auch die Niederlande und Litauen halten die Software schon seit Jahren für unsicher, weil sie ein Spionagerisiko darstellen könnte. Auch in Deutschland ist die Software von Kaspersky auf vielen Computern zu finden.

Sicherheit oder Gefahr?
Vor zwei Jahren hat die Stiftung Warentest Kaspersky als beste Antiviren-Software bewertet. Doch die US-Regierung hat die Software bereits 2017 von ihren Computern verbannt. Ab Juli dürfen Privatanwender und Firmen in den USA Kaspersky nicht mehr kaufen.

Kasperskys Antwort
Kaspersky sagt, dass sie nichts tun, was die Sicherheit der USA bedroht. Sie schützen mehr als eine Milliarde Geräte weltweit und lassen ihre Software von unabhängigen Experten überprüfen. Kaspersky betont, dass sie keiner Regierung bei Spionage oder Cyberangriffen helfen. Doch in Russland gibt es Gesetze, die Kaspersky zwingen könnten, Computer im Ausland auszuspionieren oder anzugreifen. Für die USA ist das Grund genug, die Software zu verbieten. Auch die Niederlande und Litauen halten die Software für gefährlich.

Bedenken in Deutschland
Müssen Kaspersky-Nutzer in Deutschland Angst vor russischen Cyberangriffen haben? Armin Fimberger sagt, dass Russland im Bereich der Cyber-Spionage sehr aktiv ist. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor Kaspersky. Die Behörde befürchtet, dass die russische Regierung auf Daten zugreifen könnte, die von Kaspersky-Software gesammelt werden. Hintergrund sei ein russisches Gesetz, das der Regierung den Zugriff auf Unternehmensdaten erlaubt.

Empfehlungen
Nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 hat das BSI empfohlen, andere Virenscanner zu verwenden. Cybersicherheitsexperten raten Windows-Nutzern, Kaspersky nicht zu verwenden. Kaspersky macht keine Angaben dazu, wie viele Geräte in Deutschland mit seiner Software ausgestattet sind. Allerdings hat das Unternehmen in Deutschland einen Rechtsstreit verloren, bei dem es um Warnungen ging.

Für Privatanwender empfiehlt Armin Fimberger: „Ich würde Kaspersky-Produkte vor allem unter Windows nicht zwingend einsetzen, weil Windows schon einen eingebauten Virenscanner hat, den Windows Defender. Der ist meistens gut genug.“ Letztlich ist es aber auch eine Frage des Vertrauens. Auch Microsoft, dessen Windows-System auf vielen Computern in Deutschland läuft, ist ein US-Unternehmen. Und auch US-Behörden können Computer ausspionieren.

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