Das vergessene digitale Erbe
Ein Ereignis, wenn man den digitalen Nachlass nicht regelt, das uns erstmal überraschte. Es handelt von Datendiebstahl und der Übernahme einer Webseite.
Dieses kurze Fallbeispiel zeigt uns wieder, wie wichtig es ist, frühzeitig an die digitale Vorsorge zu denken.
Was passierte ?
Ein Kunde (Anmerkung der Redaktion: Name wurde geändert bzw. entfernt) kam auf uns, zu mit den Worten: „ Die Webseite meines verstorbenen Partners zeigt seltsame Bilder, können Sie mir weiterhelfen?“
Wir riefen die Webseite auf und stellen schnell fest, dass dort als Startbildschirm der albanische Doppeladler abgebildet war. Nach Angaben des Kunden hätte ein Firmenlogo mit der Startseite erscheinen sollen.
Schadensauswirkung
Es war uns sehr schnell klar, dass die Seite von einer Hackergruppe übernommen wurde.
Die nächste Frage und Worte des Auftraggebers waren: „ Wie kann das passieren…Können Sie hier helfen und die Seite wieder herstellen auch Kunden haben mich angeschrieben, was da los ist. Sie hatten Virenwarnungen erhalten…“ und „ …der Webhoster schrieb seit Tagen Emails, dass ich was tun muss, sonst…“
Aus der Erfahrung heraus, war uns bekannt, dass es sich wohl um eine Hackergruppe aus Serbien oder Albanien handelt. Die Vorgehensweisen sind uns bekannt, wie sie Webseiten zu Ihren Gunsten übernehmen, um damit kriminelle Aktionen auszuführen oder auf sich aufmerksam machen wollen.
Zwei Wege werden bevorzugt. Der erste Weg ist, dass Sie nach Altinstallationen auf dem Web-Space suchen. Der zweite Weg ist, dass man veraltete aktive CMS Installationen benutzt. In unserem Fall wurden beide Wege genutzt. Da der Verstorbene die Systeme nicht mehr pflegen und warten kann und die Erben sich mit dem digitalen Nachlass noch nicht auseinander gesetzt haben. Erst ab dem Zeitpunkt, als die Hacker bereits den digitalen Nachlass angegriffen hatten. Somit war es dritten möglich, dass Sie die Webseite des Verstorbenen übernahmen.
Behebung und Eindämmung
Der Schaden wurde durch uns behoben und die Webseite der Eindringlinge entfernt. Die „alte“ Webseite konnte wiederhergestellt, alte Verzeichnisse gelöscht und das System aktualisiert werden.
Weiterhin untersuchten wir, ob vielleicht auch die Kundendatenbank penetriert wurde. Auch hier haben wir den Schaden eingrenzen können, um weitere Diebstähle zu vermeiden.
Wir stellten danach die Frage: „Warum man sich darum nicht früher gekümmert hat.“ Die Antwort kam fassungslos: “Ich wusste bis vor ein paar Tagen nicht, dass es so bedeutend ist, das digitale Erbe zu regeln.
„Ich habe das Thema unterschätzt…“.
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